Bürgermeister 1945 - 1954:

Der erste Bürgermeister nach der Besetzung durch die Rote Armee am 27. April 1945 wurde Max Schalla­mach. Er war nach eigener Aussage der ‚einzige Judensternträger' während der Nazizeit in Schwerin, der wegen glücklicher Umstände und der Solidarität von Mitbürgern überlebte. Karl Bernow, dem Kohlenhändler und kommissarischen Ortsgruppenleiter, bei dem er beschäftigt war, bescheinigte er im Dezember 1945, ihn human und hilfreich behandelt zu haben. Dass gerade Schallamach von der sowjetischen Kommandantur als Bürger­meister eingesetzt wurde, war nur allzu verständlich. Ihm folgte Jäzold, der bis zur Kommunalwahl am 15. September 1946 den Posten bekleidete. Er gab sich als äußerst „linientreuer" Kommunist aus, wurde dann jedoch als ehemaliger Angehöriger der SS entlarvt und aus dem Amt entfernt.

Nach der Wahl 1946 begann die Zeit der LDP-Bürgermeister, da die Partei die Wahl überzeugend gewonnen hatte. Max Paul war bei Amtsantritt schon 65 Jahre alt. Am 1. April 1948 verstarb Max Paul und die Stelle wurde vakant. Zum Nachfolger wurde Josef Janas berufen. Er war ein sehr tatkräftiger Bürgermeister, der seine Aufgaben zuverlässig erfüllte. Die Fertigstellung des neuen Friedhofs, den er im Juli 1949 einweihen konnte, war für das Dorf Schwerin von Bedeutung. Besonders Alten und Benachteiligten galt seine ganze Auf­merksamkeit. Da er seine Arbeit sehr unorthodox ausübte, war er der SED-Führung des Kreises ein Dorn im Auge. Sie versuchten ihm das Leben so schwer wie möglich zu machen. Im Juni 1951 gab er das Amt auf.

 

Der Maurermeister Gustav Pleschke trat die Nachfolge an, er blieb nur 7 Monate. Er konnte das Amt mit seinem Baugeschäft zeitlich nicht in Einklang bringen. Außerdem lag ihm, nach eigener Aussage, der umfang­reiche Schriftverkehr nicht. Der letzte LDP-Bürgermeister wurde Dr. Arthur Hütter, ein Verwaltungsdirektor a.D. Er war Jahrzehnte in der Stadtverwaltung Leipzig tätig. Schwerin hatte nun einen erfahrenen Verwaltungsfachmann ­zum Bürgermeister. 1954 trat er zurück und damit endete die Ära der LDP-Bürgermeister. (2)

 

Bürgermeister 1954 - 1990:

Diese Ära begann mit einem kommissarischen Bürgermeister, in der Folge gab es noch zweimal einen solchen.
Ferdinand Roeski wurde der erste, der durch die Wahl (diese reduzierte sich auf die vorbehaltlose Zustimmung zu der von der SED gesteuerten Einheitsliste) ins Amt kam. Roeski, ein Ostpreuße, wurde als ein recht guter Bürgermeister von den Schwerinern angenommen, obwohl er nicht aus Schwerin war.

In der Reihe folgten Manfred Wozniak und Erwin Festerling. Als erster Bürgermeister aus dem Ort Schwerin kam dann Franz Klatt. Er bekleidete auch das Amt als Vorsitzender des Angelvereins. In seiner Amtszeit, die eine Legislaturperiode dauerte, wurde die Eichenstraße, die bei Regenwetter unpassierbar war, asphaltiert. Für anderthalb Jahre versah Günter Weihold nun den Posten des Bürgermeisters.

Nach ihm begann eine Zeit der Konstanz: 13 Jahre blieb Gudrun Schuritz im Amt. Schwerin konnte zufrieden sein, Bürgermeisterin Schuritz empfanden die Schweriner als Glücksfall. Unermüdlich setzte sie sich für ihre Gemeinde ein. Sie schaffte vieles, was man vorher nicht für möglich hielt. Zum Beispiel die Asphaltierung der Horststraße und der Mochheidestraße sowie den Anbau eines Kultur- und Schulungsraums an das Gerätehaus der Feuerwehr. 

Ihr Nachfolger Lutz Kirchner konnte an diese Erfolge leider nicht anschließen. (2)

 

Bürgermeister 1990 - 2024:

Kurz vor dem Ende der DDR gab es am 6. Mai 1990 zum ersten Mal eine freie Kommunalwahl. Zur hauptamtli­chen Bürgermeisterin wurde Bärbel Stumpf gewählt; in der Zeit des Umbruchs kein leichtes Amt. Rücküber­tragung und Amtsbildung forderten alle Kraft. Nach Abschluss der Amtsbildung ging Bärbel Stumpf als Hauptamtsleiterin nach Teupitz.

 

Bei der Kommunalwahl im Dezember 1993 kandidierte Heinz Gode für das Amt des ehrenamtlichen Bürger­meisters. Er gewann die Wahl und trat sein Amt am 22. Dezember 1993 an. Tatkräftig machte er sich ans Werk, zu tun gab es genug. Neben dem Thema Rückübertragung gab es natürlich noch viele andere Probleme. Dazu zählten u.a. der Ausbau der Birkenstraße, die Belebung des dörflichen Lebens und die Unterstützung aller kommunalen Interessen. In die 2. Wahlperiode fielen der Neubau der Kita und der Ausbau der Seestraße. In den nächsten Wahlperioden wurden der Neubau der Horstbrücke und des Feuerwehrgebäudes bewältigt. Die Amtszeit endete 2021. Zum Nachfolger wurde Michael Manthey gewählt.