Wilhelm Ranke

Regierungsrat


Wilhelm Ranke (1804 - 1871) wurde in Wiehe an der Unstrut geboren. Er war der Zweitjüngste von sieben Geschwistern. Zuerst begann er Theologie zu studieren, aber schon bald wechselte er zu den Juristen. Seine berufliche Lauf­bahn führte ihn in preußische Dienste. Dort avancierte er zum Regierungsrat. Die Provinzen Sachsen, Schlesien und Posen waren Orte seiner Tätigkeit.

Ranke, christlich konservativ, setzte sich mit aller Kraft für die Belange des Landvolkes ein, das sehr unter dem feudalistischen System litt. Er war es, der die Separation in Preußen vorantrieb und so den Bauern und den Kossäten zum Landeigentum verhalf.

Schon 1843 erwarb Ranke den später ,Silbersee' genannten Besitz in Schwerin. Als er 1859 aus gesundheitlichen Gründen seinen Abschied aus dem preußischen Dienst nahm, verlegte er seine Aktivität nach Schwerin, wo er landwirtschaftlich arbeitete und auch Torf und Ziegel produzierte. Später erwarb er auch umfangreiche Ländereien am Zemminsee in Groß Köris.

Als Kunstsammler wollte er für seine Schätze unbedingt eine Gemäldegalerie errichten, dafür mussten die er­forderlichen Räume geschaffen werden. Wie umfangreich seine Sammlung war, können wir in einem Brief an den Kunsthändler Eduard Quaas lesen: „Meine Sammlung besteht aus 200 Gemälden, größtenteils aus dem 15. Jahrhundert, 10000 Kupferstichen (worunter 42 William Worlett, 72 Raphael Morgham, 80 Dürer)." Etwas später fügt er hinzu: „Ich habe Johannes mit dem Lamm von Murillo sowie 5 Bilder von Rogier van der Wey­den (1400-1460)." Seine Gemäldegalerie wurde nie ganz fertig. Seine Erben, die Geschwister, veräußerten die Sammlung, die so in alle Winde zerstreut wurde.

 

Was bedeutet der Name ,Silbersee'? Um es klar zu sagen, in seiner ursprünglichen Form hat er nichts mit einem Gewässer zu tun. Der Name entstand für die Schweriner Besitzungen des Regierungsrates Ranke. Dazu ist im Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam 1868, Nr. 49, Seite 385 zu lesen:

„Der von dem Königlichen Regierungsrat a. D. Ranke auf der Feldmark Schwerin Kreis Teltow, am östlichen Ufer des Teupitzer Sees begründeten, 400 Grad nordöstlich vom Teupitzer Kirchturm, 200 Grad südlich vom Dorfe Schwerin, 235 Grad südwestlich von der Königlichen Ablage Mielitzsee belegenden Ansiedlung auf wel­che eine Ziegelei, Brotfabrik und eine Kalkbrennerei in Betrieb gesetzt ist, ist der Name ,Silbersee' beigelegt worden. Potsdam, den 28. November 1868, Königliche Regierung, Abteilung des Inneren."

Wilhelm Ranke war über diese offizielle Benennung sehr stolz, dazu schrieb er an seine Nichte: „Hat die Be­kanntmachung der Regierung wegen „Silbersee" Euch gefallen?"

Diese Tatsache wird kaum einem Einwohner der Schweriner Gemeinde bekannt sein. Zumal heute der Name ,Silbersee' doch was mit einem Gewässer zu tun hat. Dieser Name wird für einen Teil des Teupitzer Sees ver­wendet. Es handelt sich um den Teil zwischen Kohlgarten, Eingang zum Mielitzsee und der kleinen Liebesinsel, bei älteren Bürgern auch unter ,Schultzen-Werderchen seine Insel' bekannt. (2/Wikipedia)