Feuerwehr

 

In seinen Anfängen war das Feuerlöschwesen nicht effektiv. Zwar gab es auch in Schwerin ein Spritzenhaus mit einer Handspritze, die von Pferden gezogen wurde, aber keine gut ausgebildete Mannschaft, die mit sicherem Erfolg ein Feuer bekämpfen konnte. Laut Feuerlöschordnung vom 2. Januar 1858 waren alle arbeitsfähigen männlichen Einwohner im Ort zur Löschhilfe verpflichtet. Das Kommando sollte der jeweilige Dorfschulze haben. Dies war in den 20er Jahren nicht mehr akzeptabel, die Lösung war die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr.

 

 

Nach Vorgesprächen lud der Gastwirt Ferdinand von Promnitz alle interessierten Einwohner zu einer Grün­dungsversammlung ein. Dem Ruf folgten 60 männliche Bürger. Der Einberufer begrüßte die Gäste, er nannte noch einmal die Gründe der Versammlung. Danach bat er den Brandmeister Voigt aus Teupitz das Wort zu ergreifen und das Für und Wider einer Freiwilligen Feuerwehr zu erläutern. Seine eindringlichen Worte überzeug­ten, alle sahen ein, dass die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr unerlässlich sei.

Gemeindevorsteher Müller Neuhaus ergriff nun das Wort. Er bedankte sich beim Vorredner und forderte die Anwesenden auf, sich als Mitglieder zu melden, damit die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr sofort voll­zogen werden könne. Nach dieser Aufforderung meldeten sich 30 Einwohner, 23 als aktive Mitglieder und 7 als passive. Als die Namen eingetragen waren, beschlossen die Mitglieder, das Musterstatut des Kreises Teltow anzunehmen. Anschließend schritt man zur Wahl des Vorstandes. Zum 1. Brandmeister wurde der Kaufmann Alfred Beyer gewählt, zu seinem Stellvertreter ernannte man Georg Wernitz, genannt Zigarren-Wernitz. (2)

 

Feuerwehr Gründungsprotokoll 20. Januar 1925

Gemeindevertretung  Feuerwehr Gründungsfeier 3. Mai 1925


Die Freiwilligen Feuerwehren waren bis zur NS-Herrschaft als Vereine organisiert. Am 7.7.1933 wurden alle Wehrführer im Amtsbereich zum Amtsvorsteher einbestellt. Dort wurde verkündet, dass der Vereinsstatus aufgehoben und die Feuerwehren nun gleichgeschaltet seien.

Zu diesem Zeitpunkt war Bernhard Engel der 1. Brandmeister. Die Kameraden gaben auch in dieser Zeit ihr Bestes, unter ihnen änderte sich auch politisch nichts, bis zum Ausbruch des Krieges verlief alles in gewohnten Bahnen. Kurz vor Kriegsbeginn ernannte man Wilhelm Pulver zum Wehrführer. Für die Feuerwehr kamen nun schwere Zeiten, Kamerad für Kamerad wurde eingezogen. Zwangsverpflichtungen sollten die Lücke schließen, auch Frauen mussten den Dienst versehen. Am 8. April 1945 fand die letzte Übung vor Kriegsende statt; außer dem Wehrleiter, Wilhelm Pulver, nahmen nur noch Frauen daran teil.

Nach Beendigung des Krieges begann sofort der Aufbau der Freiwilligen Feuerwehr, um den Feuerschutz zu gewährleisten. Ab 1946 leitete Hermann Trusch die Wehr. Weitere Wehrführer waren: Martin Labatzki, Werner Krüger, Andreas Domack und Bernd Woikowiak.

Während der DDR-Zeit bekam die Wehr ein neues Gerätehaus und ein Löschfahrzeug. Es gründete sich auch eine Frauenmannschaft.

 

Nach 1989 konnte sich die Feuerwehr ein neues Löschfahrzeug anschaffen und das Gerätehaus umbauen. Für Schwerin gibt es zurzeit zu wenig Kameradinnen und Kameraden, die für diesen verdienstvollen Einsatz in der Feuerwehr zur Verfügung stehen. (2)