Handel und Gewerbe
Handel :
Die ursprünglich landwirtschaftlich geprägte Struktur des Dorfes brachte es mit sich, dass die Dorfbewohner vor etwa 120 Jahren Selbstversorger waren. Für die Landbesitzer kein Problem, anders die wenigen Landlosen. Sie mussten kleinere Felder pachten oder für Deputat arbeiten. Mit dem Zuzug auswärtiger Arbeitsleute, die in Schwerin einheirateten und mit der einsetzenden Parzellierung trat ein Wandel ein. Zwar gab es noch immer einen hohen Anteil Selbstversorger, aber die Nachfrage nach käuflichen Produkten stieg.
Das erste Kolonialwarengeschäft eröffnete um 1908 in der Seestraße 74 seine Pforten. Der Inhaber hieß Ernst Sägebarth. Es folgten die Bäckerei Max Lange und das Kolonialwarengeschäft Klein in der Teupitzer Straße, die Drogen- und Materialhandlung von Barthel in der Birkenstraße und die Schlächterei von Emil Schwarz in der Seestraße 102. In den 30er Jahren kam noch Farbengeschäft der Familie Schwarz in der Teupitzer Straße dazu, das etwa 1950 schloss.
Gewerbe :
Landwirtschaftlich geprägt, gab es früher in Schwerin kaum Handwerksbetriebe. Die Tischlerei Wilhelm Schultze in der Dorfstraße 9 (Seestraße 38), die etwa 1895 entstand, sowie die Schlosserei Robert Kockel in der Chausseestraße 26 ab 1900 waren Ausnahmen und daran änderte sich auch in den nächsten Jahren nichts.
Im Einwohnerverzeichnis aus dem Jahr 1927 sind vier weitere Gewerbebetriebe eingetragen: Kunst- und Bauschlosserei Paul Beuche, Gärtnerei Rudolf Hoffmann, Bootswerft Müller Neuhaus und Schuhmachermeister Friedrich Woelk. Nach dem Einwohnerverzeichnis von 1931 kamen dazu: Frisörsalon Kunert, Ofensetzer Johann Richter und Kunstmalermeister Paul Scholz. Bis 1939 folgten: Schlosserei Otto Peesch, Baugeschäft Fritz Hadeball und Baugeschäft August Kuß. Damit war die Entwicklung fürs Erste abgeschlossen.
Nach 1945 erreichte die Bevölkerungszahl in Schwerin ihren Höchststand. Auch die Zahl der Betriebe wuchs. Es entstanden: die Fuhrbetriebe Hermann Person, Karl Bernow, Bernhard Promnitz und Karl Heinz Hofmeister. Außerdem die Autoschlossereien Erich Möbis und Josef Schebera.